8. Marsch des Lebens Ueckermünde

Am 27.Januar 2022 fand der 8. Marsch des Lebens in Ueckermünde mit 50 Personen statt, darunter auch der Bürgermeister Kliewe, Stadtpräsident Kriwitz und der Vorsitzende vom Marsch des Lebens Heinz Reuss. Shlomo Ruschin, der Enkel der jüdischen Ueckermünde Geschäftsfrau Margarete Ruschin Simon war mit einem Videobeitrag vertreten. Wie in jedem Jahr führte der Marsch des Lebens entlang der Stolpersteine von Ueckermünde und stand unter dem Motto mit "Hand und Fuß".Auf der Abschlussveranstaltung auf dem Schlosshof adressierte Heinz Reuss den anwachsenden Antisemitismus sowie Holocaustrelativierungen 

und machte klar, dass es beim Marsch des Lebens darum gehe, diesen Tendenzen entgegen zu wirken und fest an der Seite Israels zu stehen. Bürgermeister Jürgen Kliewe bedankte sich in seiner Gedenkrede bei den vielen Teilnehmern, die dafür sorgen, dass bei allem zeitlichen Abstand zu den schlimmen Geschehnissen in der Zeit des Nationalsozialismus, das Schicksal der jüdischen Mitbürger nicht in Vergessenheit gerate. Der Präsident des Stadtparlaments, Kriwitz sagte: "Es waren Ueckermünder, die verbrannt und vergast wurden, Ueckermünder, die in dieser Stadt zur Schule gegangen sind und die ihre Enkel nicht haben aufwachsen sehen." Damit bezog er sich u.a. auf Shlomo Ruschin, dessen Vater es auf ein Schiff nach Südamerika geschafft hatte, dessen Großeltern aber in Auschwitz ermordert wurden. Shlomo Ruschin, der heute in Israel lebt, betonte in seinem Videobeitrag, dass den Nummern auf den Todeslisten ein Gesicht zu geben sei. Er berichtete über das Schicksal seines Onkel Adolf, der in Riga, direkt nach seiner Ankunft ermordet wurde.

Die Historikerin Dr. Kathleen Haack über ihre Forschungsarbeit über die ehemalige Pflegeheilanstalt (Psychiatrie) in Ueckermünde referierte. 4.000 Menschen sind dort im Rahmen der Euthanisie umgebracht worden. Erstmalig berichtete sie über die Verwicklung der Ueckermünder in diesen Massenmord. Diese waren zum Teil als Angestellte in die Morde involviert; der Bürgermeister, die Polizei und die Ordnungsbehörden waren beteiligt an der Organisation dieser Morde.
 
 
 
 

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